Peri-Screen - Implementierung eines standardisierten peripartalen Screenings von Schwangeren/Müttern und ihren Partner*innen auf Depression und psychosoziale Belastungen und wissenschaftliche Evaluation
Beteiligte des IfH | Prof.in Dr. Nicola H. Bauer |
Weitere Beteiligte (Auswahl) | Sören Mendelin (Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Uniklinik Köln)
Dr. Berthold Grüttner (Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Köln) |
Hintergrund | Psychosoziale Belastungen - einschließlich Depressionen - berichten 30% der Eltern in der Peripartalzeit [1]. Depressionen sind in diesem Zeitraum mit einer Prävalenz von 10-15 % bei Schwangeren und Müttern [2] sowie ca. 5% bei Vätern [3] und sogar 3% zeitgleich bei beiden Elternteilen [4] häufig und haben unbehandelt deutliche negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder und die Phase der Familienbildung [5,6]. Trotz zunehmenden Interesses wird die Bedeutung peri- und postpartaler psychischer Erkrankungen (bis 1 Jahr nach Geburt des Kindes) in der (geburtshilflichen) Versorgung weiterhin unterschätzt und unterdiagnostiziert. Hier spielen Faktoren auf Seiten der Betroffenen (z.B. Scham dem Idealbild glücklicher Eltern nicht zu entsprechen; sozialer Rückzug durch Rollenwechsel; erschwerte Inanspruchnahme des Hilfesystems) sowie auf Seiten des Behandlungssystems (noch zu verbessernde bio-psycho-soziale Krankheitsperspektive und das Bewusstsein für peripartale psychische Erkrankungen) [7] eine Rolle. Aber auch mangelnde Kenntnisse auf Seiten des Fachpersonals kann dazu führen, dass peripartale Depressionen nicht - rechtzeitig - erkannt werden. Frühzeitig erkannt, können Depressionen gut behandelt werden [16]. Da eine frühzeitige Behandlung die Lebensqualität und Elternfähigkeit deutlich verbessern kann [8, 9], wird hier ein deutliches Potential für eine Optimierung und Verbesserung der Behandlung durch die Implementierung und die wissenschaftliche Evaluation eines Screenings auf psychosoziale Belastung und depressive Symptomatik bei werdenden Eltern gesehen. |
Ziel | Ziel ist das Screening der (werdenden) Mütter, die sich in der Frauenklinik der Uniklinik Köln anmelden bzw. gebären. Hierbei soll die Evaluation von Feasibility-Aspekten im Rahmen der Pilotstudie als ersten Schritt zur Implementierung in die Standardbehandlung fungieren. Darüber hinaus ist es von Interesse, die Zusammenhänge zwischen anamnestischen Risikofaktoren wie z.B. psychische Vorerkrankungen, frühere Grenzüberschreitungen, als belastend erlebte Erfahrungen im Gesundheitssystem), soziodemographischen Faktoren, Parität, Geburtsmodus, Gesundheit des Kindes und Stillverhalten zu beleuchten. |
Methoden | Folgende Screening- bzw. Befragungszeitpunkte sind geplant: t1 = In der Schwangerschaft im Rahmen eines Termins in der Schwangerenambulanz in der Frauenklinik der Uniklinik Köln (Screening mittels Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS)) t2 = 6 bis 8 Wochen nach dem errechneten Geburtstermin (EPDS plus Fragebogen) |
Laufzeit | 01.01.2024 - 31.12.2024 |
Förderung | CEFAM Wissenschaftsbudget |