Nach dem großen Erfolg der ersten Heba-Päd Konferenz 2024 an der Evangelischen Hochschule in Berlin, trafen sich Lehrende und Praxisanleitende aus Theorie und Praxis dieses Jahr am 4. Mai 2025 an der Universität in Münster.
Mit 300 Teilnehmenden war die Veranstaltung bereits im März ausgebucht. Viele der Personen, die auf der Warteliste standen, konnten aufgrund von kurzfristigen Absagen dennoch teilnehmen.
Die Konferenz ist ein gelungenes Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und dem Deutschen Hebammenverband (DHV). Die Organisatorinnen der Veranstaltung stellten auch dieses Jahr wieder ein umfangreiches Programm aus Vorträgen, Workshops und Posterpräsentationen zusammen.
Die eingereichten Beiträge durchliefen ein verblindetes Peer Review Verfahren. Bereits nach der Beendigung des Call for Abstracts war durch die Fülle der Einreichungen sichtbar, welchem hohen Stellenwert der pädagogischen Arbeit und deren wissenschaftliche Begleitung beigemessen wird.
Die angenommenen Beiträge umfassten u.a. innovative Lehr-Lern-Methoden, Konzepte zur interdisziplinären Zusammenarbeit, Best Practice Beispiele in der Praxisanleitung und den Umgang mit (staatlichen) Prüfungen im Hebammenstudium.
Insgesamt zehn Vorträge bereicherten das Programm mit innovativen Themen wie der Integration von KI in das Hebammen-Studium, Open Educational Resources (OER) und Inverted Classroom. Aber auch Prüfungsformate wie Case Study, Simulationsprüfungen und DoPS und Mini-CEX wurden vorgestellt.
Die Workshops ermöglichten eine vertiefte Auseinandersetzung mit verschiedenen pädagogischen, didaktischen und fachlichen Fragestellungen und trugen gezielt zur Professionalisierung der pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium bei. Inhaltlich konzentrierten sich die Workshops u.a. auf evidenzbasierte Ansätze in der Gesundheitsberatung während der Schwangerenvorsorge, dem Einsatz digitaler Medien und Tools in der Praxisanleitung, simulationsgestützten Lehrmethoden sowie der Entwicklung instruktiver Konzepte für die Anleitung von Notfallsituationen. Ergänzend wurden Strategien zur Förderung selbstgesteuerten Lernens, zur Stärkung wissenschaftlicher Reflexionskompetenz sowie zur Integration innovativer Technologien, wie Augmented Reality, thematisiert. Darüber hinaus wurden praxisnahe didaktische Instrumente, wie Lerntagebücher, Lehrportfolios und strukturierte Kommunikationsmethoden, kritisch reflektiert und im Hinblick auf ihr Potenzial im Bildungskontext evaluiert.
Eine Poster-Session mit insgesamt 21 Postern ergänzte das vielfältige Programm. Drei Poster wurden dabei als besonders gelungen ausgewählt und mit Preisen ausgezeichnet. Den dritten Preis erhielt das Poster ‚Die Studieneingangsphase: Individuelle Voraussetzungen und institutionelle Rahmenbedingungen im Hebammenstudium‘ von Chantal Soyka, den zweiten Preis Kristina Vogel für ihr Poster ‚Augmented Reality als Lehrmethode in der hochschulischen Hebammenausbildung: Realitätsnahe Notfallsimulationen zur Stärkung der Selbstwirksamkeit der Studierenden‘ und den ersten Preis Johanna Neumeyer mit dem Titel ‚Psychische Gesundheit von Hebammenstudierenden in Deutschland: Identifizierung von Belastungsfaktoren und Ressourcen und Ableitung von Strategien der Prävention und Gesundheitsförderung – Vorstellung eines Mixed-Methods-Studiendesigns‘.
Die jungen und werdenden Hebammen (JuWeHen) bereiteten für die Tagung ein besonderes Format vor. Hinter ausgehängten QR-Codes verbargen sich Audio- und Videosequenzen mit Beiträgen von werdenden Hebammen, die ihre Erfahrung in der theoretischen und praktischen Ausbildung beschrieben. Insgesamt stellte das Angebot an Vorträgen, Workshops, Seminaren und Postern ein fundiertes, pädagogisch-didaktisch durchdachtes Lernsetting für Praxisanleitende und Lehrende dar, welches die Erprobung didaktischer Vielfalt ermöglichte, die Verbindung von Theorie und Praxis förderte und einen nachhaltigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung der Lehre an den verschiedenen Lernorten des Hebammenstudiums leistete.
Ein gelungener Tag mit zufriedenen Teilnehmenden und dem Vorhaben, nächstes Jahr die dritte Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium am 3. Mai 2026 an der Universität Leipzig auszurichten.