zum Inhalt springen

Details

21. Frühgeborenen- und Perinatalsymposium am 16. & 17. Mai 2025

Interdisziplinäre Veranstaltung an der Kölner Universitätsmedizin widmete sich 2025 dem Schwerpunktthema Diabetes

Die Initiatorinnen des Symposiums: Univ.-Prof. Dr. Tanja Groten, Privatdozentin Dr. Angela Kribs, Univ.-Prof. Dr. Nicola H. Bauer, Universitätsmedizin Köln Foto: Dr. Berthold Grüttner

Die moderne Frühgeborenen- und Perinatalmedizin steht vor komplexen medizinischen, strukturellen und gesellschaftlichen Aufgaben, die nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, politische Weichenstellungen und kontinuierliche wissenschaftliche Weiterentwicklung gelöst werden können. Mehr als 100 Teilnehmende hatten vom 16. bis 17. Mai 2025 die Gelegenheit, im Rahmen des 21. Frühgeborenen- und Perinatalsymposiums an der Kölner Universitätsmedizin fachliche Impulse in Workshops und Fachvorträgen zu erhalten. Organisiert wurde das Symposium innerhalb des Centrums für Familiengesundheit (CEFAM) von den Teams der Klinik für Geburtsmedizin, der Neonatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie dem Institut für Hebammenwissenschaft an der Medizinischen Fakultät. 

Es wurde deutlich, wie sehr die gemeinsame Arbeit von Fachpersonen in Geburtshilfe, Neonatologie und sonstigen pädiatrischen Teildisziplinen in den letzten Jahrzehnten bereits dazu beigetragen hat, sinnvolle Strukturen zu entwickeln, die die Versorgung von Müttern, ihren Kindern und Familien unterstützen. 

PD Dr. Angela Kribs, Oberärztin mit Schwerpunkt Neonatologie und Pädiatrische Intensivstation, Uniklinik Köln, konstatiert: „Das Perinatalsymposium führt uns jedes Jahr wieder vor Augen, dass eine optimale Betreuung der Neugeborenen und ihrer Familien nur gelingen kann, wenn die Mitglieder aller in die Versorgung involvierten Berufsgruppen über den Tellerrand ihres jeweiligen Tätigkeitsbereichs hinausblicken und die Tätigkeitsfelder der anderen kennen. “ 

Univ.-Prof. Dr. Nicola H. Bauer (Leitung Institut für Hebammenwissenschaft) ergänzt: „Aus meiner Sicht trägt das Perinatalsymposium dazu bei, die interprofessionelle Zusammenarbeit in der gemeinsamen Versorgung von Frauen, ihren Kindern und Familien in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu optimieren.“

Univ.-Prof. Dr. Tanja Groten (Direktorin der Klinik und Poliklinik für Geburtsmedizin) ergänzt: „Ich freue mich besonders, dass auch Kolleg*innen aus den diabetologischen Schwerpunktpraxen dabei waren! Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit in der Betreuung unserer Schwangeren mit Diabetes.“ 

Rückschau im Detail: 

Das Symposium startete am Freitag mit sechs praxisorientierten Workshops, die sich mit dem Management akuter und kritischer Situationen während der Geburt und unmittelbar danach befassten. Praktisch wurden Notfälle wie Schulterdystokie, peripartale Hämorrhagie und Reanimation von Früh- und Neugeborenen geübt. Aber auch die Workshops zur neonatalen Sterbebegleitung, zur fetomaternalen Dopplersonographie sowie zur Milchgewinnung waren gut besucht.

Am Samstag wurden in drei Themenblocks Fachvorträge angeboten. Schwerpunkt in diesem Jahr war das Thema Diabetes. 

Block 1 beleuchtete das Thema ‚Die diabetische Schwangere‘ aus verschiedenen Blickwinkeln. Dr. Friederike Weschenfelder (Uniklinik Jena) stellte das Konzept zur Betreuung diabetischer Schwangerer an ihrer Klinik vor. Die Rolle und die Aufgaben der Hebamme bei Gestationsdiabetes in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wurde von Dr. Judith Scholler-Sachs (Hebamme und Diabeteswissenschaftlerin) erläutert. Anschließend gab Univ.-Prof. Dr. Tanja Groten ein Update zu Gestationsdiabetes.

Im Block 2 stand das Kind der diabetischen Schwangeren im Mittelpunkt. Dr. Christina Reinauer (Uniklinik Düsseldorf) beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit dem Thema des kindlichen Diabetesrisikos. Dabei stellte sie zunächst die aktuell verfügbaren Möglichkeiten der frühen Einschätzung des Erkrankungsrisikos dar und erläuterte im Anschluss die Präventionsmöglichkeiten. Prof. Dr. Thomas Meissner (Uniklinik Düsseldorf) beschrieb in seinem Vortrag die möglichen Auswirkungen eines mütterlichen Diabetes auf das Neugeborene. Dabei ging er v.a. auf das Risiko der postnatalen Hypoglykämie und die damit verbundene Möglichkeit einer Hirnschädigung ein. Der letzte Vortrag des Blockes setzte sich schließlich mit dem klinischen Management von Kindern mit Hypoglykämierisiko auseinander. Frau Dr. Lea Hagelschuer erläuterte in einem sehr praxisnahen Vortrag, welche Kinder überwacht werden müssen, und schilderte das diagnostische und therapeutische Vorgehen.

Auch der erste Vortag von Block 3 widmete sich noch dem Thema Diabetes. Frau Dr. Heinke Adamczewski stellte als Diabetologin in ihrem Vortrag ausführlich die Notwendigkeit einer adäquaten und angepassten Nachsorge von Schwangeren mit Diabetes in seinen unterschiedlichen Manifestationsfomen dar. Den Abschluss des dritten Vortragblocks bildeten zwei Vorträge zu Neuerungen der Impfempfehlungen bei Schwangeren und jungen Säuglingen. Herr Dr. Berthold Grüttner (Uniklinik Köln) schilderte die aktuellen Empfehlungen bei Schwangeren und PD Dr. André Oberthür die bei jungen Säuglingen.

Die lebhafte Diskussion der einzelnen Vorträge machte erfahrbar, wie sehr eine interdisziplinäre und interprofessionelle Auseinandersetzung mit einem perinatologischen Thema zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen beitragen kam. 

Kontakt:
Univ.-Professorin Dr. phil. Nicola H. Bauer
Leitung Institut für Hebammenwissenschaft
Medizinische Fakultät der Universität zu Köln
Kerpener Str. 34
D-50931 Köln
Tel.: 0221 478-42515
nicola.bauer1[at]uk-koeln.de